Wir sind nun schon ein paar Tage unterwegs auf den Spuren Mozarts und zwar in Italien. Vater Leopold und Wolfgang stiegen im Winter 1769 in Salzburg auf ihre Kutsche, verabschiedeten sich von Mutter Anna Maria und Schwester Maria Anna, gen. Nannerl und fuhren mit ihren Maultieren gen Süden und zwar bis nach Neapel. Diese Reise sollte bewusst die Karriere von Wolfang Amadeus, der damals gerade 13 war, fördern und aufbauen – was auch gelang – und dauerte 15 Monate. Es sind viele Briefe Leopolds erhalten, die uns eine wunderbare Vorstellung von der Zeit und der Gesellschaft vor 250 Jahren vermitteln. Wir sind superfroh, dass wir nicht mit Maultieren auf einem Kutschbock reisen müssen, sondern gemütlich im Warmen reisen, schlafen und essen.
Wir haben schon viele Stationen, an denen die Mozarts 1769 angehalten haben oder wo Wolferl konzertiert hat, angesehen und versuchen euch die Fülle an Informationen weiterzugeben. Am einfachsten ist es, ihr schaut direkt auf www.findpenguins.com/duopoli nach unseren einzelnen Stationen. Hier präsentieren wir euch ein paar Auszüge davon, auch aus den Briefen der Mozarts.
Mozarts 11. Station: Trient 28.–29. Sept. in Italien ⋅

Am 24.12.1769 kamen die Mozarts mittags in Trient an und blieben nur kurz, um zu speisen. Wo sie aßen und was es gab, ist nicht überliefert. Vater Leopold Mozart erwähnte aber zu einer anderen Einkehr in einem seiner Briefe: „Wir haben unter einem ganz grausammen gestank ein eingemachtes Kalbfleisch zum Mittagmahl genommen; dazu tranken wir ein paar Trunck gutes Bier.“
Wollen wir hoffen, dass es in Trient bei Speis und Trank diesmal nicht auch grausam gestunken hat 😋
Mozarts 12. Station: Rovereto 30. Sept.–1. Okt. in Italien ⋅

Am 24.12.1769 kamen die Mozarts abends in Rovereto an und stiegen im Gasthof „Zur Rose“ (heute nicht mehr existent) am Corso San Rocco ab. Tags drauf, am 1. Weihnachtsfeiertag, gab Wolferl ein Konzert in der beeindruckenden Kirche San Marco. Vater Leopold schreibt dazu: „…und obwohl nur 6 bis 8 Hauptpersonen gewußt haben, daß wir dahin kommen werden; so fanden wir doch ganz Roveredo in der Kirche versammelt, und mussten eigens Starke kerl voraus gehen, um uns den Weg auf das Chor zu bahnen: wo wir dann eine halbe viertlstunde zu thun hatten, um an die Orgel zu kommen, weil ieder der nächste seyn wollte.“
PS: Es gäbe noch mehr über Mozart in Rovereto zu berichten – war er doch insgesamt 4 Tage hier. Aber einige Storys müssen wir uns natürlich für unsere Konzertmoderation aufheben. 😜🫣
Mozarts 13. Station: Verona 7.–8. Okt. in Italien

Die Konzerte, die Mozart in Verona gab waren ein voller Erfolg. In der Zeitung „Gazzetta di Verona“ vom 7. Januar 1770 wurde Mozart enthusiastisch mit folgenden Worten gefeiert:
„Ein Wunder, ein Phänomen der Natur, ein kleiner Deutscher von 13 Jahren, der das Cembalo, die Geige und die Komposition in einem Maße beherrscht, dass selbst die erfahrensten Musiker erstaunt sind.“
Der Erfolg in Verona öffnete Mozart Türen in ganz Italien – besonders bei den einflussreichen Mitgliedern der Accademia Filarmonica, die sein Talent sofort erkannten. Die „Gazzetta die Mantova“ schrieb gar: „…dass dieser Jüngling nur die in der Musik erfahrensten Männer zu beschämen ihnen geboren zu seyn scheine…“