Jetzt wird es aber Zeit, dass wir euch auf den neuesten Stand bringen:
Wir wohnen nun seit über einem Jahr in unserem ganz wunderbar funktionierenden Wohnmobil und sind endlich wieder unterwegs in den Süden. Unsere Reise führt uns – wie kann es anders sein – durch Frankreich, Spanien, Portugal und dann vielleicht noch in ein anderes Land. So genau haben wir gar nicht geplant. Nach wie vor streifen wir als moderne Nomaden durch schöne Landschaften, reisen an die Orte von denen wir uns Inspiration versprechen und freuen uns wie Schnitzel, wenn uns Skurriles begegnet, das wir dann tagelang versuchen zu analysieren.
Logisch läuft bei unserem nomadischen Leben und Arbeiten auf oder neben der Straße nicht immer alles so glatt; Vieles behalten wir lieber für uns 🙂 aber es bleibt sicherlich noch genügend Schreib- und Lesestoff, um euch zu erquicken.
Wir sind leider keine besonderen Sprachtalente und hangeln uns meistens so durch – was uns gar nicht gefällt. In Frankreich reicht unser Wortschatz gerade aus, um beim Bäcker und im Supermarkt etwas einzukaufen und Madame oder Monsieur einen schönen Tag zu wünschen. Und ausgerechnet in Frankreich ist es, wo uns an fast jeder Ecke, wo wir gehen und stehen, jemand nach dem Weg fragt. Das gibts doch gar nicht! Unser Wortschatz umfasst Gott sei Dank auch „Ich spreche kein Französisch“, wonach die Franzosen dann erst verwundert wirken, danach erkennend und sich schließlich auch noch entschuldigen!
In Spanien hingegen, wenn man sagt, dass man nicht gut Spansich spricht, fühlen sich die Spanier beflügelt, noch schneller und vor allem lauter mit einem zu sprechen – die geben nicht so schnell auf, bis letztendlich – nach vielen Worten und Gesten – doch alle Klarheiten beseitigt sind (oder man tut so als ob :)) Jetzt haben wir ja schon viel Zeit in Spanien verbracht, aber kommen über ein bescheidenes Sprachniveau einfach nicht hinaus. Schlichte Unterhaltungen zu führen und simple Texte zu lesen, ist nichts, worauf wir superstolz sind, dennoch kommen wir im Land ganz gut zurecht. Im Baskenland (das in der Landessprache Euskal Herria heißt) allerdings, wo wir gerade unterwegs sind, verstehen wir absolut nichts, nullkommanull. Plakate oder Hinweisschilder sind für uns genauso undurchsichtig, wie Namen von Ortschaften oder Geschäften oder Schilder bezüglich Sehenswürdigkeiten. Sogar Straßennamen können wir nicht als solche identifizieren. Total verrückt. Buchstabensalat.
Aber wir kommen auch ohne Sprache hier ganz gut zurecht. Gestern verbrachten wir die Nacht in einer kleinen Ortschaft namens Aia in der Nähe von San Sebastian und gegen 17.00 Uhr sind wir voller Begeisterung auf ein Angebot einer Bar gestoßen, die „Pintxo Pote von 19.00 h bis 21.00 h“ angepriesen hat. Pintxos sind sowas wie Tapas, nur dass alles mit einem Spießchen auf einem Stück Brot fixiert serviert wird. Logisch sind wir da ganz scharf drauf. Denn seit einiger Zeit ist es gar nicht mehr Usus in Spanien, zu einem Getränk gratis ein Tapa/Pintxo zu bekommen. Da muss man schon viel Glück haben, eine solche Bar zu finden. Ja, leider leider leider war es erst 17.00 Uhr und wir hatten großen Durst… Um uns die Zeit zu vertreiben sind wir erst einmal in eine andere Bar gegangen, die ein wirklich gutes Bier hatte. Gott sei Dank haben wir vorher gelesen, dass die Basken es am Wochenende als Sport ansehen, von Bar zu Bar zu ziehen und wenn wir im Auto unterwegs sind, haben wir eh meistens ein Sportdefizit. Also sind wir nach der ersten Bar noch in eine weitere Bar gegangen, die wirklich nur ein paar Meter entfernt war. Also auch dort war das Bier richtig super! Zwischenzeitlich hätten wir schon einen Bären verspeisen können, aber es war immer noch nicht 19.00 Uhr und wir wollten unbedingt den Pintxo Pott haben. Also sind wir halt schon etwas angedüdelt vorzeitig in die Bar unserer Sehnsüchte gegangen und trara: die haben extra für uns schon die Lichter angemacht, die Pintxos auf die Tresen gestellt uns los gings! Pro Getränk bekamen wir einen Pintxo gratis und jedes weitere Pintxo kostete nur 1 €. Wahnsinn oder? Also wir haben noch weitere 2 Bier getrunken und viele viele Pintxos verdrückt. Wir haben ganz hervorragend in Aia geschlafen und werden es immer in superguter Erinnerung behalten.
Hier sind ein paar Bilder von den letzten Tagen: