Ja, kaum zu glauben, aber uns Wärme- und Sonnenfans hat es gerade in den hohen Norden verschlagen! Wir sind unterwegs auf unserer Mini-Nord-NomadenTour – es geht von Erding nach Föhr, Friedrichstadt, Hamburg und Kiel.
Verrückt, wie unterschiedlich die Menschen sind – und das alles innerhalb eines Landes. Die Nordfriesen scheinen die gute Laune irgendwie gepachtet zu haben. Da hört man kein verstohlenes „Hallo“, beim Vorbeigehen. Nöööö! Die schmettern dir ein „Moin“ entgegen, den ganzen Tag über, dass du schon süchtig danach wirst. Es ist kein einfaches, vor sich hingemurmeltes „Moin“. Neee! Bei den Nordfriesen hört sich das fast gesungen an. Es beginnt in der oberen Tonlage, senkt sich etwa eine Oktave tiefer und zieht sich wieder in die hohen Töne hinauf. In den allermeisten Fällen wird es auch von einem Lächeln begleitet.
Vergangenen Donnerstag durften wir in Wyk auf Föhr in einer supertollen Kirche ein Konzert spielen und ich muss schon sagen: suuupernett die Leute dort. Wir kennen den Pastor von St. Nicolai von unserem letztjährigen Konzert in Toulouse und waren schwer begeistert, dass wir nun auf Föhr unser Programm spielen konnten. Für uns Landratten war es allerdings schon ein Erlebnis, überhaupt mit unserem Womo auf die Fähre zu kommen. Wir hatten gedacht, wir fahren mal dahin und lassen uns ein Ticket ausstellen. Tja – da hatten wir wohl extremes Glück, für unseren Kastenwagen überhaupt noch einen Platz bekommen zu haben. Aber wat ein Sturm auf dem Schiff!!!!! Die frische Seeluft konnten wir kaum inhalieren, obwohl Karlheinz mit seinen Halsproblemen es dringend nötig gehabt hätte. Aber wir waren auch recht froh, dass die Überfahrt nicht so lange gedauert hat 🙂 (Weicheier an Bord)
Nach zwei tollen Tagen (mit durchwachsenem Wetter), aber einem wunderbaren Konzert auf Föhr sind wir – mit einem Care-Paket von Pastor Aue ausgestattet – zurück aufs Festland und blitzschnell mal nach Dänemark hochgefahren. Wenn wir schon da sind, müssen wir – wenn auch im Schnelldurchlauf – alles anschauen. Die Dänen scheinen eher praktisch geprägt zu sein. Die Häuser sind total schön, groß und ordentlich, aber die Gärten kaum mit Blumen bepflanzt. Alles ist sehr sehr sauber und – eben praktisch. Der Unterschied fiel uns krass auf, da es offensichtlich auf Föhr mit dazugehört, einen wunderwunderschön bepflanzten Vorgarten und Garten zu haben.
Ribe, die älteste dänische Stadt, haben wir uns bei einer Übernachtung kurz angesehen; allerdings war das Wetter nicht der Brüller und sonntags hatten auch noch die Geschäfte zu. Die Fachwerkhäuser, die das Stadtbild prägen sind schön hergerichet, aber auch extrem windschief. Allerdings die Preise in Dänemark sind schon etwas happig. Logisch haben wir nicht ganz Dänemark angeschaut, aber ne Eiskugel für 3,70€ ist schon was.
Natürlich konnten wir nicht anders, als auch noch schnell rüber an die Ostsee zu fahren – wenn man schon da ist … 🙂 Wir waren in Middelfart, das einen kleinen Hafen hat und ein sehr quirliges Städtchen ist. Karlheinz hat die Wassertemperatur getestet (nur mit den Füßen wegen der Weichei-Sache 🙂 ) und ich habe neugierig eine Fischhütte umkreist, die unglaublich leckere Sachen für einen unglaublich hohen Preis angeboten hat …
Danach mussten wir uns schon wieder auf den Rückweg machen, Richtung Friedrichstadt – zum nächsten Konzert. Und da stehen wir gerade auf dem Edeka-Parkplatz und warten, dass es 16 Uhr wird. Wir können von hier aus die 500 m direkt zur Kirche laufen, unser Aufbau dauert maximal 15 Minuten und um 17 Uhr gehts los, um 18 Uhr ist alles rum 🙂
Tja, was so minimalistisch klingt, braucht allerdings auch Vorbereitung. Wir machen ja alles selbst, haben also keine Dienstleister an der Hand. Flyer, Plakate, onlineWerbung, Werbung in der Presse, Booking, Tourplanung, social media und dann plakatieren wir noch selbst. Ja, das Leben der kleinsten BigBand der Welt im kleinsten Probe-, Büro- und Wohnraum der Welt ist durchaus spannend, kurzweilig, manchmal anstrengend und meistens lustig.
































