Selten hatten wir mit unserer Stellplatzsuche nach vermeintlichem Pech, doch so großes Glück wie in Benalup. Nicht dass ihr Benalup kennen müsstet, aber als Camper in der Region um Tarifa kommt man um Benalup nicht herum, denn dort ist eine von 2 Ver- und Entsorgungsstationen die wir notwendigerweise alle 2 Tage anfahren müssen. Wir kriechen nun seit fast 2 Wochen in Andalusien herum und immer wieder kehren wir nach Benalup zurück. Gezwungenermaßen.
Bei dem Stellplatz handelt es sich um einen völlig unspektakulären ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, der wenig gepflegt ist, aber immerhin eine funktionierende Trinkwasserstation hat. Die Ortschaft selbst ist auch nicht viel ansehnlicher, obwohl wir das an sich gar nicht so recht beurteilen können. Wegen der vielen freilaufenden Hunde und ihrer Hinterlassenschaften – vorzugsweise auf den Gehwegen – kommt man gar nicht dazu, den Blick zu heben. Naja ist ja auch gut, dann müssen sich die Stadtplaner keine große Mühe geben…
Aber ich schweife ab. Wir standen also auf dem alten Hubschrauberlandeplatz in Benalup und lagen schon längst in den Betten, als wir von einem kratzenden Geräusch aus Richtung des Motorraums geweckt wurden. Logisch dachten wir sofort an MARDER! Während ich noch benommen meine Schuhe gesucht habe, stand Karlheinz schon im Schlafanzug auf dem Platz und rannte mit der Taschenlampe in der Hand ums Auto herum. Aber gesehen haben wir nichts. Kein Tier, das die Flucht ergriffen hätte. Also wieder rein ins Auto und ins Bett. Es dauerte keine 10 Minuten und wir schwangen uns schon wieder aus den Betten, bereit der Bestie diesmal zu begegnen. Wir sprangen wie das A-Team gleichzeitig aus dem Auto, und rannten, „Ksch-Ksch“-Laute ausstoßend, ums Auto herum. Nix zu sehen. Obwohl es zwischenzeitlich geschüttet hat, haben wir natürich auch noch in die Motorhaube gucken müssen. Kein Tier weit und breit. Als wir die Motorhaube zugeschmissen haben, gingen auch schon die ersten Lichter der anderen Camper an – huch, waren wir zu laut? Schnell sind wir wieder ins Auto gehüpft, Tür zugeschmissen und haben diesmal darauf verzichtet, das Licht innen anzuschalten… Bis wir uns dann endlich trockengelegt hatten, war es schon 3 Uhr und wir waren fix und fertig.
Vermutlich glaubt mir jetzt eh keiner, dass wir in der Nacht noch zweimal aufgestanden sind und mit Stampfen und Klopfen im Bus versucht haben, dieses Mistvieh zu vertreiben (logisch ohne Licht 🙂 ) Auch den Motor haben wir gestartet, in der Hoffnung das Tier zu rösten.
Als dann wirklich bei allen anderen Campern die Lichter angingen, sind wir doch lieber schnell (im Schlafanzug) vom Platz weggefahren und haben am Straßenrand eine relativ ruhige Nacht verbracht.
Ja, das eigentlich coole an der ganzen Geschichte ist nicht, dass wir heute noch nicht wissen, ob sich da irgendwas durch unsere Leitungen geknabbert hat, sondern dass wir am nächsten Morgen direkt neben einer Churro-Bude aufgewacht sind! Dieser Duft! Herrlich, wie bei Mutti! Das Frühstück hat uns versöhnt mit Benalup – aber ich glaube nicht, dass wir dort freiwillig nochmal hinfahren.