Zwischenzeitlich sind wir zwar noch keine alten Hasen im nomadischen Leben und das Camper-Gen ist uns auch noch nicht gewachsen, aber wir kommen mas o menos gut zurecht.
Gelernt haben wir schon mal:
Je langsamer man sich im Bus bewegt, desto weniger stößt man sich an, desto weniger fällt auch runter, desto weniger muss man sich – gaaaanz langsam, um nicht noch mehr runterzuwerfen – bücken und desto weniger Beulen und blaue Flecke bekommt man auch. Wir haben da so eine Stelle direkt über dem Herd, an unserem Küchenoberschrank, dessen Ecke bereits vom Hersteller – vermutlich aus gutem Grund – abgerundet worden ist. Gracias a dios! Mit dicken Beulen auf der Stirn kann man ja noch leben – aber womöglich mit nur einem Auge??
Insofern ist es ganz gut, dass hier im ganzen Lande Maskenpflicht herrscht; da fällt eine 5 cm große, blau-rot glänzende Beule kaum ins AUGE 🙂 zumal man mit Sonnenbrille auf Nase/Maske praktisch völlig unerkennbar ist. Was allerdings ins Auge fällt, sind Personen, die KEINE Maske tragen. Wir bleiben fürs erste lieber unauffällig.
Und die Reise lehrte uns eine weitere Lektion, die uns den Schweiß auf die Stirn und unter die Maske getrieben hat:
Bisher sind wir meistens den Beschilderungen ins Ortszentrum gefolgt, um vom Auto aus ein wenig zu sehen und dann „hinten“ aus dem Ort wieder rauszufahren. Wenn man mit dem Pkw unterwegs ist, ist es kein Problem, schnell einen Parkplatz anzufahren, um dann kurz den Ort zu Fuß zu erkunden. Mit dem Bus gibt es in den kleineren Orten kaum Parkmöglichkeiten. Insofern fahren wir einfach immer schön in Richtung „centro urbanico“, in der Hoffnung irgendwo wieder hinauszukommen. Dass diese Schilder auch auf Straßen hinweisen, die zwar schon für Autos gedacht sind, aber vermutlich für Autos der 7 Zwerge, haben wir nicht gewusst. Schon mehrfach wurde es verdammt eng, wenn wir weiter und weiter gefahren sind, in immer engere Gassen, sodass wir die Spiegel einklappen mussten, um überhaupt durchzukommen. Vor ein paar Tagen hatten wir jedoch ganz schön Pech – oder vielmehr wahnsinniges Glück. Von einer engen Gasse mussten wir in eine noch engere abbiegen, dann in die allerengste und plötzlich war da nur noch ein Nadelöhr, durch das wir uns zentimeterweise durchquetschen mussten!!!! Mit dem Bus! Eine – oder zwei Sekunden lang waren wir total glücklich, als wir dachten es geschafft zu haben. Die Obst- und Gemüsehändler, die nur wenige Meter vor und neben uns auf einem lauschigen Platz ihre Waren feilboten, waren allerdings nicht so glücklich. Erst haben sie uns panisch, dann überrascht und dann sehr sehr ärgerlich durch die Windschutzscheibe angestarrt. Sehr sehr gerne wären wir mitsamt Bus im Boden versunken.
Zentimeter um Zentimeter schoben wir uns rückwärts durch die Gasse zurück und hatten insofern schon großes Glück, dass uns nicht auch noch ein Auto entgegen kam. Gott sei Dank hatte sich einer der Händler erbarmt und uns rausgewunken. Wir waren so geschockt, dass wir eine Stunde schweigend weitergefahren sind und später gar nicht mehr wussten, wie die Ortschaft hieß. Nicht dass wir da nochmal hinwollten – nee, nie wieder „centro urbanico“ mit dem Bus.
Übrigens sind wir ja endlich seit ein paar Tagen in Andalusien angekommen! Nachdem wir die Costa del „Plastica“ um Almeria herum hinter uns gelassen haben sind wir gerade- heute aktuell nach Granada gefahren. Wir sind schon ganz aufgeregt, die ganze Stadt zu erkunden! Das Wetter ist gerade etwas bewölkt, ca. 23 Grad und manchmal tröpfelt es etwas. Aber das mindert unsere Begeisterung nicht! Wir werden berichten, wie es war!
Hier sind wieder ein paar Bilder unserer Reise der letzten Woche.
Liebe Sonja, es ist so schön erfrischend eure Geschichte zu lesen sehr , sehr witzig ich habe wirklich sehr viel gelacht. Oh, ich wäre sehr gerne dabei . Genießt die Zeit & schreib schön eure Erlebnisse hier auf, ich freue mich schon auf deine nächsten Zeilen
Liebe Beate, das freut uns total, dass dir die Geschichten gefallen! Uns gefällt es nämlich auch, sie zu erleben und wir sind auch total dankbar dafür. Wir werden (fast) alles genau beschreiben, dann ist es, als wärst du auch da 🙂